Unistandort Salzburg soll mittels WG-Förderung gestärkt werden
„Salzburg muss endlich eine Studierendenstadt werden“, teilt GR Vincent Pultar von der Stadt-SPÖ die jüngste Kritik seitens der ÖH Salzburg und erachtet die konservative Wohn- und Kulturpolitik der ÖVP gar als wirtschaftsfeindlich.
„Mit ihrer konservativen Kultur- und Wohnpolitik vertreibt die ÖVP Studierende aktiv aus Salzburg, obwohl die Inskriptionszahlen auch so bereits drastisch zurückgegangen sind“, bringt die stv. ÖH-Vorsitzende Hande Armagan (VSStÖ) die Kritik der ÖH Salzburg auf den Punkt und fordert als ersten Schritt eine städtische WG-Förderung für leistbaren Wohnraum. Der SPÖ-Bezirksgeschäftsführer und Jugendsprecher in der Stadt Salzburg GR Vincent Pultar greift diese Forderung nun auf und wird sie im Gemeinderat einbringen. Brandaktuelle Zahlen [heutige APA-Meldung] bestätigen übrigens: Mit einem Plus von 6 Prozent verglichen zum Vorjahr sind die Preise 2019 für studentische Wohnungen in Salzburg stärker gestiegen als in jeder anderen österreichischen Stadt.
„Obwohl Salzburg das Potential zu einer lebendigen Universitätsstadt hat, ist dieses noch nie so wirklich ausgeschöpft worden. Leider machen Harald Preuner und seine ÖVP mit ihrer rückwärtsgewandten Politik aktuell alles noch schlimmer“, äußert auch Pultar harsche Kritik am Bürgermeister. Sowohl Pultar, als auch Armagan fordern deswegen von der Wohnpolitik bis zur Kulturpolitik ein drastisches Umdenken.
Mehr leistbare Mietwohnungen und WG-Zuschuss gefordert
„Während sich die ganze Welt bei der Wohnpolitik Wien als Vorbild nimmt, marschiert die ÖVP in der Stadt Salzburg gezielt in die gegenteilige Richtung. Nur ein Mehr an leistbaren Mietwohnungen hält junge Menschen in der Stadt und sorgt dafür, dass wieder mehr Leute hier studieren“, ist Armagan überzeugt und fordert darüber hinaus eine gezielte Förderung für Wohngemeinschaften.
„Die Forderung nach einer finanziellen WG-Förderung haben wir bereits im Wahlkampf 2019 gestellt. Sie ist grundrichtig und ich werde sie daher im Gemeinderat erneut zum Thema machen. Wir erwarten uns davon einen positiven Effekt auf die Wohnpreise und sehen darin einen Beitrag gegen die zunehmende Vereinsamung von Jung und Alt. Weil günstiger Wohnraum gerade für Studierende immer mehr zur Mangelware wird, wollen wir so auch Salzburg als Universitätsstadt fördern“, so Pultar, der sich auch gegenüber der Förderung weiterer Konzepte wie etwa dem europäischen Trend zum generationsübergreifenden Wohnen offen zeigt: „Hier besteht das Prinzip darin, dass Studierende zu einem günstigen Mietpreis mit älteren Menschen zusammenleben und diese im Gegenzug bei alltäglichen Erledigungen unterstützen.“
Ziele der Wirtschaftsstrategie 2030 rücken bei Schwächung des Universitätsstandortes in weite Ferne
„Die Universität ist einer der größten Arbeitgeber in der Stadt und ein wichtige Innovationsmotor. Offenbar ist der ÖVP nicht bewusst, dass sie mit ihrer rückwärtsgewandten Politik auch dem Wirtschaftsstandort Salzburg den Krieg erklären“, bringt Pultar die wirtschaftspolitische Dimension der Thematik ins Spiel und verweist in diesem Zusammenhang auf das Präsentationspapier der städtischen Wirtschaftsstrategie 2030, in dem wörtlich geschrieben steht: „Wir wollen für junge Unternehmen, Start-Ups, kreative Köpfe, Talente und dynamische Macher*innen besonders anziehend wirken. Salzburg soll dafür als attraktiver Gründungsstandort ausgebaut […] werden.“
„Dieses Ziel setzt Maßnahmen voraus, die Salzburg attraktiver machen für junge Menschen. Wie wir wissen, ziehen junge Familien in großen Scharen weg, weil die Wohnpreise vielfach selbst mit überdurchschnittlichem Einkommen zu teuer geworden sind. Statt jedoch in leistbaren Wohnraum zu investieren, der für Studierende und junge Familien leistbar ist, hebt die ÖVP den Anteil der geförderten Eigentumswohnungen an. Kurzum, der konservative Klientelismus ist nichts anderes als innovationsfeindliche Wirtschaftspolitik“, schließt Pultar.