Airbnb | Uni-Studie bestätigt schlimmste Befürchtungen
Eine kürzlich veröffentlichte Universitätsstudie bestätigt: Jede zweite Wohnung, welche einmal über Airbnb angeboten wird, wird dauerhaft dem Wohnungsmarkt in Salzburg-Stadt entzogen. Bei ca. 1000 Angeboten gehen in Salzburg-Stadt mehr als 500 Wohnungen verloren. Das sind mehr Wohnungen als in der Riedenburg oder am Stadtwerkeareal neu entstanden sind. „Mehreinnahmen wurden als Hauptmotiv angegeben. Mit „Shared Economy“ hat das nicht mehr viel zu tun. Es geht eher um Investoren, die gezielt Wohnungen aufkaufen und via Airbnb anbieten, als um Studierende, die in den Sommerferien ihre Wohnung für zwei Monate vermieten möchte“, gibt sich SPÖ-Gemeinderat Hermann Wielandner überzeugt.
Der blinde Fleck: Mindestens 17 weitere Plattformen sind unerforscht
„Airbnb ist zwar der Markführer, daneben tummeln sich aber mindestens 17 andere Online Kurzzeitvermietungsplattformen. Niemand weiß, wie viele Wohnungen hier zusätzlich angeboten werden oder sich ohnehin auch auf Airbnb wiederfinden. Hier könnte es ein böses Erwachen geben. Dieser Bereich darf nicht ignoriert werden“, warnt Wielandner.
Möglichkeiten des Gesetzesvollzuges sind entscheidend
Wir fordern weiterhin eine verpflichtende Registrierung und Vereinbarungen mit den Plattformen. „Wenn das Land nun ein neues Gesetz mit Registrierungspflicht vorlegt, begrüßen wir das. Nur darf man hier nicht auf dem halben Weg stehenbleiben. Gesetze gibt es derzeit auch schon. Allerdings ist der Vollzug nahezu unmöglich. Es muss jedenfalls für eine Gemeinde möglich sein, die Gesetze auch vollziehen zu können. Ansonsten ist es ein Papiertiger“, ist Wielandner überzeugt.
Die Stadt-SPÖ hat ihre Vorschläge dazu bereits letzten Herbst in Form eines Dringlichkeitsantrags auf den Tisch gelegt. Diese Vorschläge wurden von allen Gemeinderatsfraktionen unterstützt. Geht es nach der SPÖ-Fraktion muss das Ziel weiterhin sein, dass Airbnb-Angebote vorab registriert werden müssen. Mittels einer Vereinbarung mit den Vermittlungsplattformen soll sichergestellt werden, dass nur registrierte (also genehmigte) Wohnungen veröffentlicht werden.
Damit könnte man sicherstellen, dass Wohnungen nicht zweckentfremdet und damit auch nicht den Wohnungsmarkt entzogen werden.
Darüber hinaus wurde die Landesregierung aufgefordert, gesetzliche Grundlagen zu schaffen, damit es der Stadt möglich ist, die Ortstaxe gesammelt und automatisiert direkt von den Plattformen einzuheben. „Hier hoffen wir auf rasches Handeln“, so Wielandner.
Airbnb zeigt: jahrelang im Tourismus nichts passiert
„Das Beispiel zeigt wieder einmal, dass nun schon jahrelang im Tourismus ein Konzept fehlt“, erklärt Wielandner und fordert abschließend: „Es wird Zeit, dass ich hier endlich etwas bewegt und die Wirtschaft innerhalb der Stadtverwaltung auf neue Beine gestellt wird. Ich bin überzeugt, Bernhard Auinger ist der richtige Mann dafür. Er hat selbst fast drei Jahrzehnte in der Privatwirtschaft gearbeitet.“