Busvignetten für Reisebusse in der Stadt Salzburg
Das vom Gemeinderat einstimmig beschlossene Busvignettensystem beurteilt SPÖ-Tourismus-Sprecherin Hannelore Schmidt als einen ersten Schritt in die richtige Richtung. Für sie seien jedoch noch einige wesentliche Fragen offen. Gerade im Hinblick auf die wachsende Kritik der SalzburgerInnen gegenüber dem Tourismus, halte sie weitere Maßnahmen für wesentlich.
„Mit dem Busvignetten-System wurde ein erster Schritt gesetzt, um die stark steigende Anzahl von Reisebussen mit dem Ziel Stadtzentrum Salzburg besser lenken zu können“, so Schmidt und fährt fort: „Gerade das Thema Busse in der Paris-Lodron-Straße brennt vielen SalzburgerInnen unter den Nägeln. Dennoch umfasst der Bereich Tourismus viele weitere Bereiche, die dringend nach Antworten verlangen.“
Auch die Salzburger Geschäftsleute seien neben den BewohnerInnen an weiteren Maßnahmen im Tourismusbereich interessiert, denn gerade die Geschäftsleute profitieren nur in eingeschränktem Maße von den TouristInnen. „Im Altstadtbereich sind sowohl Geschäftsleute als auch BewohnerInnen mit dem Besucher-Zustrom und den damit verbundenen Begleiterscheinungen derzeit unzufrieden. Hier braucht es rasch Gespräche und weitere Lenkungsmaßnahmen“, so Schmidt.
Guter Tourismus: Viele Antworten seit Jahren offen
Die häufigen Jubelmeldungen über steigende Nächtigungszahlen und BesucherInnenzahlen alleine sind für Schmidt nicht der Gradmesser für „guten“ Tourismus. „Die beschlossene Busvignette ist zwar ein notwendiger Schritt, deckt aber nur einen Teilbereich des Tourismus ab und lässt viele Fragen unbeantwortet. Für mich ist nach wie vor offen, in welche Richtung sich der Tourismus in Salzburg entwickeln soll. Zum Salzburger Tourismus gehört mehr als Busreisegruppen, die in rund zwei Stunden durch die Stadt gekarrt werden“, erläutert Schmidt weiter.
Klares Konzept notwendig
Es brauche mehr als den Ausbau eines Busterminals und der Einführung des Busvignettensystems. Immerhin sei eine Reduktion der Tourismuszahlen nicht zu erwarten. Viel eher sei das Gegenteil der Fall. Zuwachs verzeichne man insbesondere bei den asiatischen Gästen. China rangiert immerhin schon auf dem fünften Platz, wenn es um die Übernachtungszahlen von Gästen außerhalb des deutschen Raums geht. Schmidt fordert deshalb ein klares Tourismuskonzept, das die langfristige Tourismusentwicklung festlegt. „Wir brauchen einen klaren Plan, der festlegt, in welche Richtung es in den nächsten 20-30 Jahren gehen soll, um die Tourismusentwicklung durch aktive Maßnahmen zu regeln und zu gestalten. Da und dort zu reagieren, ist nicht ausreichend. Deshalb halte ich ein neues, zukunftsweisendes Tourismus-Leitbild für notwendig“, erklärt Schmidt.
Bevölkerung sieht wachsenden Tourismus kritisch
Immer mehr SalzburgerInnen seien, so Schmidt, dem Tourismus gegenüber kritisch eingestellt. Umso wichtiger sei es, klare Akzente zu setzen. „Ich möchte wissen, welche Rolle der nachhaltige Tourismus in Salzburg spielen soll. Darüber hinaus haben wir großen Nachholbedarf was einen barrierefreien Tourismus betrifft. Hier möchte ich mittels einer Anfrage rasch Antworten vom zuständigen Tourismusreferenten Bürgermeister Preuner haben “, erklärt Schmidt abschließend.